Stellungnahme der IG Velo von Oekopolis zum Projekt „Aufwertung Gotthardstrasse“

Sehr geehrte Frau Zibell, sehr geehrte Damen und Herren

Die IG Velo besteht aus Thalwilerinnen und Thalwilern, die sehr oft mit dem Velo in unserer Gemeinde unterwegs sind. Um Anstösse für die Verbesserung des Veloverkehrs zu geben, hat sich eine grössere Anzahl Velofahrerinnen und Velofahrer unter dem Dach von Oekopolis zur IG Velo zusammengeschlossen. Wir erlauben uns, Ihnen innert Frist unsere Beurteilung und Einwendungen einzureichen.

Als aktive Velofahrende sind wir sehr stark an Verbesserungen für den Veloverkehr an der Gotthardstrasse interessiert. Die jetzige Situation ist sehr unbefriedigend und velofeindlich. In diesem Sinne begrüssen wir es sehr, dass die Gemeinde nun einen neuen Anlauf für eine Verbesserung der Situation an der Gotthardstrasse nimmt. 

Wir sind über das vorgeschlagene Projekt sehr erfreut. Es bringt spürbare Verbesserungen für den Veloverkehr (und den Fussgängerverkehr). Insbesondere begrüssen wir 

  • die Einführung einer Tempo-30-Zone, die die Sicherheit für den Langsamverkehr deutlich erhöht (Fussgängerinnen und Fussgänger, Velofahrerinnen und Velofahrer);
  • die Schaffung eines Velostreifens im Gegenverkehr. Dies ist für die Zukunft unabdingbar. Die jetzige Situation ist schlecht: Velofahrende müssen das Velo auf dem Trottoir schieben, was den Fussgängerverkehr behindert; 
  • die Pflanzung von zusätzlichen Bäumen als Beitrag gegen die Hitze; 
  • die flächendeckende Einführung einer 30 Minuten-Parkzone. 

Neben unserer positiven Beurteilung des Projekts stellen wir auch einige Mängel fest, die in der Weiterentwicklung behoben werden müssen. Wir bringen die folgenden Einwendungen an:

1.         Die Reduktion der Parkplätze auf der Bergseite der Gotthardstrasse ist ungenügend. Auf dieser Strassenseite befindet sich der Velostreifen (im Gegenverkehr). Die Lücken bei den Ausfahrten von Privatparkplätzen und Parkgaragen sind zu klein. Damit sowohl die ausfahrenden Autofahrenden als auch die Velofahrenden einander gut und rechtzeitig sehen, müssen an diesen Stellen die Parkplatzlücken grösser sein und mindestens die Länge von zwei Parkplätzen haben. Das bedingt eine zusätzliche, massvolle Reduktion der Parkplätze. 

2.         Wir schlagen dringend vor, dass die Velofahrbahn sowie die oben erwähnten Parkplatzlücken bei Ausfahrten farblich markiert werden (unterschiedliche Farben), um die Aufmerksamkeit auf diese Gefahrenstellen sowohl der Autofahrer als auch der Velofahrer zu wecken. Andere Gemeinde haben dies schon erfolgreich umgesetzt (z.B. Bäch).

3.         Vor dem Postplatz stauen sich heute sehr oft Autos, die auf einen freien Parkplatz am Postplatz warten. Das ist schon heute gefährlich, weil sich der rollende Verkehr durchzwängt. Mit der Neugestaltung sind solche Staus ein No-go, da die Fahrbahn etwas verengt wird und eine Bushaltestelle dort hinkommt. Deshalb schlagen wir ein Halteverbot zwischen Weinbergstrasse (ZKB) und Schulhausstrasse vor (Signalisation). 

4.         Beitrag zur Begrünung und Hitzeminderung: Die unversiegelten Flächen sollten noch weiter ausgedehnt werden, optimal als zusammenhängende Streifen über die ganze Länge (auch als Versickerungsflächen für die „Schwammstadt“).

Schliesslich haben wir noch ein Anliegen, das am Rand des Projektperimeters liegt:

Der grösste Gefahrenherd an der Gotthardstrasse ist schon jetzt, mit dem grossen Aufkommen von Auto-, Bus-, Velo- und Fussgängerverkehr, und in Zukunft noch mehr, das Dreieck Gotthardstrasse – Schwandelstrasse – Passerelle Süd. Mit dem Zentralplatz und der Verlegung der Bushaltestelle wird dieser Gefahrenherd flächenmässig noch grösser. Wir schlagen vor, dass dieser kurze Strassenabschnitt als Begegnungszone ausgeschieden wird, damit die Fussgängerinnen und Fussgänger Vortritt haben. Solche kleinen, als Begegnungszone markierten Abschnitte sind möglich und existieren bereits (z.B. Plattenplatz). Wir sind der Meinung, dass dies dem Beschluss der letzten Gemeindeversammlung nicht widerspricht, weil dieser Abschnitt nicht oder nur am Rande zur Diskussion stand. 

Als Alternative könnten man auch den Bereich des Dreiecks Gotthardstrasse – Schwandelstrasse – Passerelle Süd auf Trottoirhöhe aufpflästern und so eine gut erkennbare Übergangszone schaffen, was die Sicherheit der Fussgängerinnen und Fussgänger erhöht. 

In der Hoffnung, dass Sie unsere Einwendungen berücksichtigen, verbleiben wir mit freundlichen Grüssen

Für die IG Velo/Ökopolis Thalwil

André Kaufmann / Jürg Stünzi